Das Förderprojekt „Fluss und Flussaue – Lebensadern der Natur“ des Biotech-Labors „Science-Live-Lemgo“ am Engelbert-Kaempfer-Gymnasium ermöglicht mit Beginn des kommenden Schulhalbjahres Schülerinnen und Schülern, ihre natürliche Umwelt zu erforschen. „Es ist wichtig, hinaus in die Natur zu gehen und sie vor Ort zu untersuchen. Bücher reichen da einfach nicht aus“, bekräftigt Lehrerin und Projektbetreuerin Gisela Telgmann.
Das Biotech-Labor ‚Science-Live-Lemgo’ am Engelbert-Kaempfer-Gymnasium bietet seit Oktober 2006 Jugendlichen der Sekundarstufe II und der Orientierungsstufe einen Platz zum angeleiteten und auch zum freien Forschen. Die Angebote des Labors werden regelmäßig von Schülerinnen und Schülern des Engelbert-Kaempfer-Gymnasiums, den zehn Partnerschulen sowie weiteren Schulen des Kreises Lippe genutzt. „Seit der Inbetriebnahme des Labors machen jährlich etwa 1.200 Schülerinnen und Schüler von den Angeboten Gebrauch“, ergänzt Lehrerin Annette Bökehof-Reckelkamm.
Mit Beginn des kommenden Schulhalbjahres 2010/11 wird das Angebot nun um ein spezielles Projekt für Schüler und Schülerinnen der Sekundarstufe I erweitert, das ‚science-live mobil’. Alle interessierten Schulen in Lippe mit Sekundarstufe I können sich „Experimentierboxen“ ausleihen. Darin enthalten ist alles, was zu einer Erforschung des Lebensraums Fluss und Flussaue nötig ist – vom hochwertigen Messinstrument bis zum Bleistift. Dies ermöglicht Schülerinnen und Schülern die feldökologische und experimentelle Untersuchung der heimischen Natur; ein Projekt, welches sie nachhaltig für diese sensibilisieren soll.
Das Projekt umfasst drei Module. Das erste Modul steht unter dem Titel „Expedition vor unsere Haustür – biologische, chemische und physikalische Erkundung von Fluss und Flussaue“. Im zweiten Modul wird dann eine „Expedition ins Unsichtbare“ unternommen und das „Leben im Wassertropfen“ erforscht. Das dritte und abschließende Modul umfasst das „Leben im und am Wasser“. Gleichzeitig dokumentieren die Schülerinnen und Schüler ihre Expeditionserfahrungen mit Hilfe von Video- und Mikroskopkamera, die das Biotech-Labor vorhält.
Die Lippe Bildung eG und die Umweltstiftung Lippe fördern das Projekt. Die ersten beiden Module finanziert die Umweltstiftung Lippe mit insgesamt 40.000 Euro. Sie hatte bereits 2006 dem Biotech-Labor Anschubhilfe gewährleistet und fördert das aktuelle Projekt aus der Überzeugung, dass „Kinder nur dann einen Bezug zur Natur und ihren schützenswerten Eigenschaften entwickeln können, wenn sie auch wirklich mit ihr in Berührung kommen“, so Geschäftsführerin Dr. A. Heinrike Heil. Die Entwicklung und Erprobung des ersten Moduls ist seit Ende Januar 2011 abgeschlossen. Ein Laborbericht gibt hier erste Einblicke in spannende Erfahrungen rund um und mit Wasser.
Die Bildungsgenossenschaft bindet gemeinsam mit dem zdi-Zentrum Lippe.MINT das BioTech-Labor in Maßnahmen zur vertieften Berufsorientierung ein. Vorstand Markus Rempe hierzu: „Uns liegt die MINT-Bildung, also die Bildung des naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchses besonders am Herzen. Von den Kitas bis zur Sekundarstufe II darf es hier keine Lücke im Angebot geben.“