Wohin mit dem Smartphone auf dem Schreibtisch? Ein bekanntes Problem, das bereits von vielen bekannten Unternehmen mit der Produktion von Smartphone-Ständern oder –Haltern angegangen wurde. Dass es auch anders geht, beweisen Schüler/innen der Technik-AG der Realschule Aspe. Im Rahmen eines Kursangebots außerhalb der Schulzeit entwickelten diese zusammen mit den Kunststoffspezialisten des Unternehmens Coko Werk GmbH & Co. KG einen eigenen besonderen Smartphone Ständer. Dieser besteht aus zwei Teilen, ist zusammensteckbar und dadurch besonders leicht und klein. Auf dem zusätzlich mit Logos und QR-Code versehenen Ständer steht nicht nur das Smartphone fest und sicher auf dem Schreibtisch. Aufgrund der konstruktiven Auslegung bietet es auch Ipad & Co. einen sicheren Halt.
Um den Smartphone-Ständer produzieren zu können, war viel Entwicklungsarbeit notwendig. Nach der Ideenfindung in der Schule musste das Produkt entworfen und gezeichnet werden. Daraus abgeleitet wurde dann nach der Füllsimulation und der konstruktiven Auslegung mit der Erstellung des Werkzeugs begonnen, dass in der entsprechenden Kunststoffspritzgießmaschine verbaut dafür sorgt, dass der flüssige Kunststoff in die richtige Form gebracht wird. Dazu erhielten die Schüler/innen bei allen Produktionsschritten die Unterstützung der Mitarbeiter/innen der Fachabteilungen des Coko-Werks.
„Wir haben den Kurs im Rahmen der MINT-Berufs- und Studienorientierung gefördert und im Vorfeld an der Konzeption mitgewirkt“, erklärt Carsten Kießler vom zdi-Zentrum Lippe.MINT. „Unsere Kooperationsschule Realschule Aspe und das Coko-Werk bieten hier ein Musterbeispiel für einen gelungenen Kurs. Hier haben Schüler/innen „betriebliche Luft“ geschnuppert und mit echten Werkzeugen an echten Maschinen ein tolles Produkt konstruiert und produziert.“
Holger Bollhöfer, Produktionsingenieur und verantwortlicher Ausbildungsleiter für die Verfahrenstechnik im Coko-Werk fügt hinzu: „Das Projekt hat den beteiligten Mitarbeiter/innen richtig Spaß gemacht! Insbesondere unsere eingebundenen Auszubildenden konnten abseits der gewohnten Ausbildungsinhalte ihre erlernten Fähigkeiten präsentieren. Wir sind begeistert, wie engagiert und motiviert Schüler und die betreuenden Lehrkräfte unsere Arbeit aufgenommen haben. Wir möchten mit solchen Projekten junge Menschen für die Ausbildung in der Kunststoffbranche begeistern. Ihnen Wege aufzeigen, sich in einem innovativen Unternehmen eine erfolgreiche Karriere aufbauen zu können. Gerade im technischen Bereich benötigen wir noch mehr gut ausgebildete Fachkräfte, die uns unterstützen, unser Unternehmen langfristig erfolgreich am Markt bestehen lassen zu können. Wir hoffen sehr, dass wir mit solchen Angeboten Schüler/innen, nicht nur der Realschule Aspe, für eine Ausbildung beim Coko-Werk gewinnen können.“
Das sieht Andreas Wolf genauso. Der stellvertretende Schulleiter der Realschule hat sich zusammen mit Hans-Hermann Köster (Techniklehrer) und Volker Bartsch (Berufsorientierung) für den Kurs mächtig ins Zeug gelegt. „Es ist gar nicht so einfach für Schule ein zusätzliches Angebot mit externen Partnern auf die Beine zu stellen. Neben der Auswahl interessierter und geeigneter Schüler/innen, muss eine gute Vorbereitung stattfinden. Auch Schülertransport und Versicherung sind wichtige Themen. Auch dank der guten Zusammenarbeit der Partner im Netzwerk unserer Schule hat hier alles bestens geklappt. Wir möchten als Realschule am Standort Bad Salzuflen unseren Schüler/innen interessante Ausbildungsmöglichkeiten vor Ort aufzeigen und den Technikunterricht mit tollen Projekten begleiten.“
Der Kurs „Smartphone-Ständer aus Kunststoff“ wurde mit Mitteln der Bundesagentur für Arbeit und dem Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.
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Bericht der Lippischen-Landeszeitung vom 15.03.2017 (Anmeldung notwendig)