Niklas Janzen möchte nicht Braumeister werden. Trotzdem schickt der Schüler aus der EF (Klasse 10) des Rudolph-Brandes-Gymnasiums aus Bad Salzuflen ein Reagenzglas mit Bier in knapp 40.000 Meter Höhe in die Stratosphäre. Niklas ist einer von 16 Schülerinnen und Schülern, die am „MINT-Projekt am Rande des Weltalls“ teilgenommen haben. Darin haben die Teilnehmenden eine Sonde konstruiert, die an einem Wetterballon in Richtung Stratosphäre gestartet ist.
Die Sonde wurde dabei so gebaut, dass die Kamera und Equipment wie Mini-Computer, GPS-Geräte und Batterypack eingebaut werden konnten und startete dann in Richtung Himmel. Kameras zeichneten während des gesamten Flugs ein Video auf und fingen auch das Blau unseres Planeten und das Schwarz des Weltalls ein. Ein atemberaubender Anblick!
Durch den niedrigen Luftdruck in der Stratosphäre dehnte sich der Ballon, bis er platzte. Dann flog die Sonde am Fallschirm zurück in Richtung Erde. Mit den verbauten GPS-Geräten stellten die Schülerinnen und Schüler die genaue Position fest und ließen sich zum Landeort navigieren, um die eigenen Aufnahmen aus dem Weltraum zu bergen. Die Sonde landete auf einem Friedhof in der Nähe von Unna und wurde bei der Ankunft bereits von einem Mitarbeiter geborgen, der diese an die Schülerinnen und Schüler übergab.
Das Bier im Reagenzglas hat neben den mitgeschickten Flüssigkeiten Chlorophyll und Aceton einen durchaus ernsten Hintergrund, denn die Schülerinnen und Schüler hatten die Gelegenheit, eigene Experiment mitzuschicken.
„Wir beobachten die Flüssigkeiten durch die eingebauten Cams. Das Verhalten beim niedrigem Luftdruck und niedriger Temperatur ist spannend. Außerdem untersuchen wir die Flüssigkeiten, wenn die Sonde wieder gelandet ist“, teilt Niklas mit.
„Wir führen das Projekt in Kooperation mit der Stratoflight GbR durch und wünschen uns, dass möglichst viele junge Menschenn über solche tollen Projekte den Weg in einen MINT-Beruf oder ein MINT-Studium finden. Hintergrund dazu ist der Fachkräftemangel in diesem Bereich.“, so Thomas Mahlmann vom zdi-Zentrum Lippe.MINT.
Bei Niklas hat es auf jeden Fall schon einmal geklappt: „Das MINT-Projekt hat mir sehr viel Spaß gemacht und kombinierte viele Fächer aus Naturwissenschaft und Technik“, resümiert er abschließend.
Das Projekt wird durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und die Bundesagentur für Arbeit gefördert.