„Das hat richtig Spaß gemacht!“ Das sagen praktisch alle Schülerinnen und Schüler der Hauptschule Maßbruch, wenn man sie nach den MINT-Parcours bei Weidmüller in Detmold nach Ihrer Meinung fragt.
In Zusammenarbeit mit der Firma Weidmüller , dem zdi-Zentrum Lippe.MINT sowie der Koordinierungsstelle Schule-Beruf (Schu.B) wurde ein MINT-Berufsorientierungskonzept entwickelt.
Inhalt der Zusammenarbeit ist die passgenaue Förderung der Schülerinnen und Schüler über einen Zeitraum von bis zu drei Jahren mit dem Ziel, ein gelungenes Praktikum zu machen und schließlich den nahtlosen Übergang von der Schule in eine Ausbildung zu schaffen. Um dies zu erreichen wurden bereits bestehende Maßnahmen der Berufsorientierung (bspw. der Schulparcours) erweitert, neue Maßnahmen (z.B. MINT-Parcours, Roboter-Kurse etc.) erarbeitet und zu einem neuen, ganzheitlichen und einen mehrjährigen Zeitraum abdeckenden Konzept zusammengefügt. Es galt, zwei Hauptanliegen der Partner unter einen Hut zu bringen: zum einen sollen bestehende Berufsorientierungsstrukturen unterstützt und gegebenenfalls sinnvoll ergänzt werden, zum zweiten sollen alle Jugendlichen entsprechend ihren Fähigkeiten und Interessen möglichst individuell gefördert werden. Jeder Schüler mit entsprechendem Interesse darf auf freiwilliger Basis teilnehmen und seine Fähigkeiten erproben. Gleichzeitig erhalten die Jugendlichen die Gelegenheit, in praktischen Übungen die Möglichkeiten der Ausbildung auf dem lippischen Arbeitsmarkt kennen zu lernen. Die Kurse und Parcours sollen aber nicht nur Einblicke geben und die Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und Vorlieben ermöglichen, sie sollen auch einfach Spaß und Lust auf mehr machen, kurz: Schüler sollen auf den MINT-Geschmack kommen.
Am Anfang stand der sogenannte Schulparcours, bei dem die Schüler der achten Klassen typische Arbeitsabläufe aus verschiedenen Berufsfeldern kennen lernen konnten. An ausgewählten Stationen wurden die Jugendlichen von geschultem Personal intensiv beobachtet. Nach einer gründlichen Auswertung wurden 30 Schüler der Hauptschule Maßbruch zu einem MINT-Parcours in die Ausbildungswerkstatt der Firma Weidmüller eingeladen. Hier ging es erneut durch mehrere Stationen, wo die Schülerinnen und Schüler ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten unter Beweis stellen konnten. Nach einer intensiven Auswertung wird für die Bereiche Elektro, Metall und Verfahrenstechnik dann jeweils eine Gruppe gebildet. Diese Gruppen nehmen im Frühjahr an weiteren MINT-Projekten bei Weidmüller teil.
Der Leiter der technischen Ausbildung und Chef der Schüler-Akademie bei Weidmüller, Wolfgang Gwiasda, ist sich sicher, dass dieses Projekt zum einen Jugendliche für den MINT-Bereich interessiert und gleichzeitig auch eine Bindung an die regionale Wirtschaft erfolgt. Ziel sei es, so Gwiasda, dass die Schüler alle Projekte durchlaufen, dann ein Praktikum machen und im besten Fall eine Ausbildung im technischen Bereich, vielleicht sogar bei Weidmüller absolvieren. Thomas Mahlmann vom zdi-Zentrum Lippe.MINT, der das Projekt gemeinsam mit Dirk Menzel von Schu.B koordiniert, freut sich über das hohe Engagement der Schüler sowie aller Projektpartner. „Kooperationen sind einfach erforderlich, wenn man sich optimal aufeinander abstimmen will“, fasst Dirk Menzel von der Koordinierungsstelle Schule-Beruf (Schu.B) den Grund für die gemeinsame Arbeit der vielen Partner kurz zusammen.
Das gesamte Projekt kann ein Modell sein für die enge Begleitung von Schülerinnen und Schülern im Berufsorientierungsprozess über einen längeren Zeitraum im Rahmen einer Kooperation von Partnern aus Schule, Wirtschaft und Bildungsgenossenschaft.